Freitag, 24. April 2009
Johnny Depp
ascola, 15:27h
"Pirates of the Carribean 3: At World's End" ist nicht gerade zum Publikums- oder gar Kritikerliebling in der Piratenreihe geworden, zu undurchschaubar und willkürlich sind die Twists und Turns im Plot, in denen man schnell die Übersicht verliert, wer jetzt gerade warum gegen wen intrigiert, oft anscheinend unmotiviert.
Wer Action, Special Effects und Sound auch ohne tragende Handlung schätzt, mag den Film anscheinend trotzdem, vgl. dazu einige der an die 400 - bis dato - Kunden-Reviews auf Amazon.de. Ich habe ihn aus einem anderen Grund die ganzen 160 Minuten lang trotz aller Schwächen angeschaut: wegen Johnny Depp.
Look at this guy. Wenn man ihn in Interviews auf Youtube sieht, kann er eine Schüchternheit nirgendwo verbergen, zu der gar kein Anlass besteht, die ihn aber umso charmanter macht. Sein Humor, zum Beispiel im Interview mit Tim Burton über "Sweeney Todd", zeigt, dass es niemand als er selbst ist, der Jack Sparrow mit Lust, Witz und Ironie kreiert hat.
Er könnte jede männliche Hauptrolle in Hollywood bekommen, wie die Kollegen Pitt, DiCaprio oder Clooney. Was macht er? Er bleibt zumeist dem Fantasy-Genre im weitesten Sinn treu, Filmen, in denen er - ganz anders als Tom Cruise - immer spielt, und nie sich selbst. Es sind Filme, in denen er sich verkleiden kann wie ein Junge, der spielt, ein Schauspieler zu sein. Oder der einfach spielt, Pirat zu sein, oder irgendeine andere Figur aus dem Reich der Fantasie.
Bevor der Erfolg von "Fluch der Karibik" sich abzeichnete, also beim Dreh des ersten Teils, hatte Depp offensichtlich Spaß daran, die Rolle gerade nicht als "Hollywood straight guy" anzulegen (was auch als komische Variante möglich gewesen wäre, das wiederum macht Clooney vor wie kein zweiter). Das erledigt Orlando Bloom als sein Gegenüber, ihm bleibt auch nichts anderes übrig, als sich in diese Ergänzung zu fügen (allerdings eher unkomisch und viel mehr in der Tradition des Genres, was einen eigentümlichen, vielleicht gewollten Bruch zwischen den beiden Protagonisten erzeugt).
Depp hatte offenbar keinerlei Sorge, sein Image könnte Schaden nehmen durch seine tuntige, torkelnde und vernuschelte Version einer Witzfigur von Piratenkapitän, einem Genre-Antiheld par excellence. Jack Sparrow macht "Pirates of the Carribean" in jedem Moment zu einer Piraten-Satire, mehr, als alle schauspielernden Kollegen zusammen es in dem Film tun. Aber das ist es, sein Spiel, was die Reihe zu Beginn so vergnüglich, und auch im schwachen dritten Teil weiterhin erträglich, oft genug zu einem Genuss macht.
Empfehlenswerter Artikel zum Thema (wird im zweiten Teil etwas schwächer:)
Die Schweizer Weltwoche anlässlich von "Dead Man's Chest" (dem zweiten Teil der Piraten-Trilogie)
Wer Action, Special Effects und Sound auch ohne tragende Handlung schätzt, mag den Film anscheinend trotzdem, vgl. dazu einige der an die 400 - bis dato - Kunden-Reviews auf Amazon.de. Ich habe ihn aus einem anderen Grund die ganzen 160 Minuten lang trotz aller Schwächen angeschaut: wegen Johnny Depp.
Look at this guy. Wenn man ihn in Interviews auf Youtube sieht, kann er eine Schüchternheit nirgendwo verbergen, zu der gar kein Anlass besteht, die ihn aber umso charmanter macht. Sein Humor, zum Beispiel im Interview mit Tim Burton über "Sweeney Todd", zeigt, dass es niemand als er selbst ist, der Jack Sparrow mit Lust, Witz und Ironie kreiert hat.
Er könnte jede männliche Hauptrolle in Hollywood bekommen, wie die Kollegen Pitt, DiCaprio oder Clooney. Was macht er? Er bleibt zumeist dem Fantasy-Genre im weitesten Sinn treu, Filmen, in denen er - ganz anders als Tom Cruise - immer spielt, und nie sich selbst. Es sind Filme, in denen er sich verkleiden kann wie ein Junge, der spielt, ein Schauspieler zu sein. Oder der einfach spielt, Pirat zu sein, oder irgendeine andere Figur aus dem Reich der Fantasie.
Bevor der Erfolg von "Fluch der Karibik" sich abzeichnete, also beim Dreh des ersten Teils, hatte Depp offensichtlich Spaß daran, die Rolle gerade nicht als "Hollywood straight guy" anzulegen (was auch als komische Variante möglich gewesen wäre, das wiederum macht Clooney vor wie kein zweiter). Das erledigt Orlando Bloom als sein Gegenüber, ihm bleibt auch nichts anderes übrig, als sich in diese Ergänzung zu fügen (allerdings eher unkomisch und viel mehr in der Tradition des Genres, was einen eigentümlichen, vielleicht gewollten Bruch zwischen den beiden Protagonisten erzeugt).
Depp hatte offenbar keinerlei Sorge, sein Image könnte Schaden nehmen durch seine tuntige, torkelnde und vernuschelte Version einer Witzfigur von Piratenkapitän, einem Genre-Antiheld par excellence. Jack Sparrow macht "Pirates of the Carribean" in jedem Moment zu einer Piraten-Satire, mehr, als alle schauspielernden Kollegen zusammen es in dem Film tun. Aber das ist es, sein Spiel, was die Reihe zu Beginn so vergnüglich, und auch im schwachen dritten Teil weiterhin erträglich, oft genug zu einem Genuss macht.
Empfehlenswerter Artikel zum Thema (wird im zweiten Teil etwas schwächer:)
Die Schweizer Weltwoche anlässlich von "Dead Man's Chest" (dem zweiten Teil der Piraten-Trilogie)
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